Hoch geht's heiß her: Scharfer X2 fordert rassigen Formentor heraus
Bild: Chistoph Börries / AUTO BILD
von
- Jan Horn
- Mirko Menke
12. November 2024
PS sind nicht gleich PS – ja, das klingt nach einer lausigen Stammtischphrase. Aber irgendwie ist da etwas dran. Beispielsweise fühlen sich 300 PS in einem Elektroauto immer auch etwas langweilig an.
Zwei heiße Kompakt-SUV im Test
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Okay, die ganze Herde Pferdchen taugt wohl, um dem Nachbarn das erste Mal den Elektrowagen vorzuführen und ihn mit souveränem Durchzug zu beeindrucken. Es geht zudem schön stramm aus dem Stand heraus voran – ssssst – schon liegen 160 Sachen an. Das war’s aber auch schon. Gähn!
Bärenstarke Turbo-Vierzylinder treffen auf Allrad
Und dann gibt’s da diese 300 PS, die so richtig fetzen. In kompakten Sportlern findet man so etwas, in zarten Coupés. Natürlich auch in kleinen SUV, bei Typen wie
BMW X2M35i xDrive oder
Cupra FormentorVZ 2.0 TSI 4Drive. Wir verraten an dieser Stelle: Hier ist diese üppige Leistungsportion goldrichtig aufgehoben.
Da trifft Leistung auf einen trittfesten Allradantrieb, da vermischt sich die Kraft mit knackigem Fahrverhalten, da drückt ein Turbo alter Schule seine verdichtete Luft hör- und spürbar in die Brennräume. Kurz: In den potentesten SUV der Kompaktklasse trifft temporeicher Spaß auf universelle Tugenden. Klare Sache voller Vorfreude also: Wir vergleichen die beiden kompakten Kracher.
Fahrzeugdaten
Modell | BMW X2 M35i xDrive | Cupra Formentor VZ 2.0 TSI 4Drive |
---|---|---|
Motor Bauart/Zylinder | Vierzylinder, Turbo | Vierzylinder, Turbo |
Einbaulage | vorn quer | vorn quer |
Ventile/Nockenwellen | 4 pro Zylinder/2 | 4 pro Zylinder/2 |
Nockenwellenantrieb | Kette | Kette |
Hubraum | 1998 cm³ | 1984 cm³ |
kW (PS) bei 1/min | 221 (300)/5750 | 245 (333)/5600 |
Nm bei 1/min | 400/2000 | 420/2100 |
Vmax | 250 km/h | 250 km/h |
Getriebe | Siebengang-Doppelkupplung | Siebengang-Doppelkupplung |
Antrieb | Allradantrieb | Allradantrieb |
Bremsen vorn/hinten | Scheiben/Scheiben | Scheiben/Scheiben |
Testwagenbereifung | 245/40 R 20 Y | 245/40 R 19 Y |
Reifentyp | Pirelli P Zero | Goodyear Eagle F1 |
Radgröße | 8 x 20" | 8 x 19" |
Abgas CO2 | 180 g/km | 199 g/km |
Verbrauch* | 8,0 l/100 km | 8,8 l/100 km |
Tankinhalt | 54 l | 55 l |
Kraftstoffsorte | Super | Super Plus |
Partikelfilter | Serie | Serie |
Vorbeifahrgeräusch | 67 dB(A) | 68 dB(A) |
Anhängelast gebr./ungebr. | – | 1800/750 kg |
Stützlast | – | 80 kg |
Kofferraumvolumen | 560–1470 l | 450–1475 l |
Länge/Breite/Höhe | 4567/1845–2104**/1575 mm | 4451/1839–1992**/1520 mm |
Radstand | 2692 mm | 2679 mm |
Grundpreis | 65.400 Euro | 55.345 Euro |
Testwagenpreis (wird gewertet) | 73.810 Euro | 64.905 Euro |
Technisch ähneln sich heißer X2 und feuriger Formentor reichlich. Hier wie da sorgt ein Zweiliter-Vierzylinder mit deftiger Aufladung für die Kraft, die Leistung geht jeweils über eine Siebengang-Doppelkupplung an beide Achsen, beide Autos sind im Maximum 250 km/h schnell.
Im Sprint liegt der stärkere Cupra vorn
Erwähnenswerter Vorteil für den
Cupra: Er holt sogar 333 PS aus dem Benziner und drückt 20 Newtonmeter mehr Drehmoment aus dem Kurbeltrieb (420 Nm statt 400 bei
BMW). Das Zahlenwerk klingt zunächst mal nach einer akademischen "Nase vorn". Zumal auch die Sprintwerte zum PS-Zuschlag des Cupra passen – er spurtet laut Messblatt etwas müheloser auf 100 km/h, zieht nach Zahlen besser durch als der BMW.
Wichtige Zehntelsekunden auf dem Papier, die sich allerdings kaum auf unsere Testnote auswirken und auch auf der Straße zu keinem dicken Pluspunkt für den Spanier heranwachsen. Denn sowohl Cupra als auch X2 fühlen sich wach, stark und leichtfüßig unter dem Gaspedal an.
X2 wirkt deutlich schwerer
Im BMW haben wir sogar das packendere Getriebe ausgemacht, es mag im Sportprogramm unter Last und beim Ampelstart die Gänge mit mehr Kante durchreißen. Kleiner Charaktervorteil beim Cupra: Dessen 2.0 TSI dreht etwas williger aus, klingt durch sanftere Tonlagen und weniger knurrigen Unterton aus der Abgasanlage lustvoller, nie angestrengt. Insgesamt ist allerdings der BMW das leisere Auto, vor allem bei höheren Tempi summt der X2 besser gedämmt als der Formentor.
Deutlicher unterscheiden sich die beiden Typen auf der kurvigen Landstraße. Der Cupra schleppt nämlich laut Waage immerhin 125 Kilogramm, laut Popometer sogar eine halbe Wagenklasse weniger mit über den Asphalt. Dadurch lenkt er noch aktiver ein als der ohnehin schon zackige BMW, lässt den Aufbau weniger weit aus seiner aufrechten Lage herausschieben.
BMW mit den besseren Bremsen
Trost für den X2: Der verbeißt sich an der Vorderachse (auch dank enorm griffiger 20-Zoll-Bereifung der Sorte Pirelli P Zero) unnachgiebiger mit der Straßenoberfläche, untersteuert in der Folge weniger, reagiert zudem auf Lastwechsel in schnell gefahrenen Kurven sanftmütiger. Auch auf das Bremssystem wirkt sich die klebrig-pralle
Bereifungaus – mit 31,7 Meter Stoppdistanz aus 100 km/h (warme Anlage) deklassiert der BMW den Cupra um 2,5 Meter!
Erstaunlich: Trotz leichterem Fahrgefühl sehen wir den Cupra auch beim Federungskomfort vorn. Speziell kleine, schnell überfahrene Unebenheiten saugt das Verstellfahrwerk (variable Dämpfer) des Spaniers besser ein. Für beide Autos gilt: Der gute Sitzkomfort komplettiert deren brauchbares Langstreckenkönnen. Dazu passt das Ausstattungsniveau.
Bei den Assistenten herrscht Gleichstand
In Sachen Fahrassistenz liegen beide Typen (inklusive guter Spurführung und adaptiver Temporeglung) gleichauf; die bessere Klimatisierung steckt dank Dreizonen-Verteilung im Cupra. Dem BMW-Piloten steht dafür ein gut ablesbares Head-up-Display zur Verfügung. Dazu kommen das bessere Kommandoverständnis der Sprachbedienung und eine umfangreichere App-Sammlung der Multimediaanlage.
Platzierung
Modell | Cupra Formentor VZ 2.0 TSI 4Drive | BMW X2 M35i xDrive |
---|---|---|
Punkte* | 545 | 522 |
Platz | 1 | 2 |
Fazit | Im Alltag minimal brauchbarer, etwas komfortabler und viel günstiger – somit im Paket die bessere Wahl. | Bietet bessere Sicherheitsausstattung und Multimedia, ähnlich agil und schnell wie der Cupra, bremst top. |
BMW X2 ist rund 10.000 Euro teurer
Zählen wir hier zusammen, liegen die beiden also äußerst dicht zusammen. Doch auch die Kosten zählen. Dabei dreht der Cupra auf. Er ist mit 55.345 Euro Grundpreis zu 65.400 Euro für den BMW viel günstiger zu bekommen, Cupra gibt auf den 2.0 VZ fünf Jahre Garantie, und die Fixkosten fallen ebenfalls deutlich geringer aus. Die Wahl sollte also über diesen Punkt leichtfallen – PS-Kitzel gibt es ja bei beiden Modellen genügend.
Bildergalerie
Zwei heiße Kompakt-SUV im Test
Fazit
von
Der feineren Agilität des Cupra steht die umfangreichere Ausstattung des Konnektivitätssystems im BMW gegenüber. Einen Hauch weniger Tempo macht der X2 mit deutlich besseren Bremsen wett. Den Sieg holt sich der Cupra somit besonders über die geringeren Kosten.
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